Rückenschmerzen: Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Dr. med. Maximilian Broger, Facharzt für Neurochirurgie

Rückenschmerzen oder umgangssprachlich Kreuzschmerzen sind ein häufiges Leiden, das fast jeden Menschen im Laufe des Lebens betrifft und während akuter Phasen unsere Lebensgewohnheiten erheblich beeinträchtigen kann.

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen in industrialisierten Ländern. Nach aktuellen Statistiken leiden etwa 70–85 % der Bevölkerung mindestens einmal im Leben an Rückenschmerzen. Besonders hervorzuheben ist, dass Rückenschmerzen nicht nur eine körperliche, sondern auch eine erhebliche psychische und soziale Belastung darstellen. Sie führen weltweit zu hohen Kosten aufgrund von Arbeitsausfällen und notwendigen Behandlungen.

Bei etwa 10 % der Betroffenen gibt es klar identifizierbare Ursachen, wie z. B. Bandscheibenvorfälle, Wirbelkörperfrakturen oder Wirbelkanalstenosen. Die Symptome treten oft akut auf und können innerhalb von wenigen Wochen wieder verschwinden, es gibt aber auch Fälle, wo das Leiden chronisch wird.

Risikofaktoren sind Alter, berufliche Belastung wie langes Sitzen, schweres Heben, sich wiederholende Fehlbewegungen, aber auch körperliche Inaktivität (Schwächung der Rückenmuskulatur) genauso wie ungesunder Stress und Angstzustände.

Die Diagnose basiert primär auf einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT werden in der Regel nur bei Verdacht auf spezifische Ursachen oder bei chronischen Verläufen angewendet.

Präventionsmaßnahmen spielen eine zentrale Rolle, um Rückenschmerzen vorzubeugen oder deren Chronifizierung zu verhindern. Dazu gehören regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Kräftigungsübungen, für die Rumpfmuskulatur, ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, wie z. B. eine korrekte Sitzhaltung und die Vermeidung von schwerem Heben. Auch eine Stressbewältigung sollte adressiert werden, denn nachweislich führt chronischer Stress häufig zur Chronifizierung.

Die Behandlung von Rückenschmerzen hängt von der Ursache und dem Verlauf der Beschwerden ab. Meist gelingt mit einer konsequenten konservativen Therapie bestehend aus Physiotherapie, Kräftigung- und Dehnungsübungen gegebenenfalls mit zusätzlichen manuellen Maßnahmen eine langfristige Besserung. In der Akutsituation sind Schmerzmittel wie Paracetamol und/oder Muskelrelaxantien unerlässlich, um die Schmerzen zu lindern. In ausgesuchten Fällen bietet sich auch die Option einer Infiltration, um den Akutschmerz zu durchbrechen. Eine Operation wird nur bei neurologischen Ausfällen oder schwerwiegenden strukturellen Veränderungen an den Bandscheiben oder der Wirbelsäule in Betracht gezogen.

FAZIT

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes und komplexes Gesundheitsproblem, das durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Eine frühzeitige Diagnose und ein individueller Behandlungsansatz sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die sozialen sowie wirtschaftlichen Folgen zu minimieren. Präventionsmaßnahmen sollten in den Vordergrund gestellt werden, um das Risiko der Chronifizierung zu senken. Gerade dieser ganzheitliche Aspekt steht im Fokus am ST. JOSEF Gesundheitszentrum, wo ein spezialisiertes interdisziplinäres Team sich kompetent um Sie kümmert.

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