Rückenschmerzen: Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Dr. med. Maximilian Broger, Facharzt für Neurochirurgie

Rückenschmerzen oder umgangssprachlich Kreuzschmerzen sind ein häufiges Leiden, das fast jeden Menschen im Laufe des Lebens betrifft und während akuter Phasen unsere Lebensgewohnheiten erheblich beeinträchtigen kann.

Der Begriff Kreuzschmerzen ist dabei irreführend, da nicht das Kreuzbein, sondern die Lendenwirbel die Hauptursache der Schmerzen sind. Insbesondere entzündliche Reaktionen in diesem Bereich führen zu den Beschwerden.

Ein Großteil der Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule ist auf unseren Lebensstil zurückzuführen. Langes Sitzen, mangelnde körperliche Aktivität, unergonomische Haltung am Arbeitsplatz und die gebeugte Haltung beim Handy-Gebrauch sind schädliche Gewohnheiten für die Lendenwirbelsäule.

Die gute Nachricht ist, dass sich Rückenschmerzen in den meisten Fällen (über 80%) spontan bessern oder durch die kurzzeitige Einnahme von Entzündungshemmern gelindert werden können. Sollte dies nicht der Fall sein oder treten gefährliche Begleiterscheinungen wie Gewichtsverlust, Fieber oder neurologische Beeinträchtigungen (z. B. ausstrahlende Schmerzen in die unteren Extremitäten mit Kraftverlust) auf, sollte ein Facharzt konsultiert werden.

Dieser entscheidet, welche diagnostischen Mittel eingesetzt werden sollen. Als Goldstandard gilt die Magnetresonanztomographie (MRT). Zusätzlich kann eine Röntgenaufnahme bei Verdacht auf Frakturen und für Verlaufskontrollen durchgeführt werden, wobei hierbei keine Weichteile dargestellt werden können.

Eine korrekte Diagnosestellung ist entscheidend für das weitere Vorgehen. Der Facharzt entscheidet, ob eine konservative Behandlung ohne invasive Maßnahmen ausreicht oder eine chirurgische Versorgung notwendig ist.

Zu den konservativen Maßnahmen zählen:

  • Physiotherapie
  • Haltungsgymnastik
  • Gewichtsreduktion
  • physikalische Behandlungen (Massagen, Ultraschall, …)
  • gezielte Anwendung von Medikamenten.

Oft werden auch diagnostische Infiltrationen verwendet, um die Diagnose zu präzisieren. Dabei wird durch eine örtliche Betäubung die vermutete Schmerzquelle ausgeschaltet. Gelingt dies, ist die schmerzende Struktur bestätigt und die notwendigen therapeutischen Schritte können eingeleitet werden.

Manche Erkrankungen der Wirbelsäule, wie Bandscheibenleiden, Verengungen des Wirbelkanals, Fehlstellungen einzelner Wirbelkörper sowie osteoporotische Frakturen, erfordern jedoch eine chirurgische Behandlung. Die Indikationsstellung und die Durchführung dieser Eingriffe obliegen einem erfahrenen Neurochirurgen oder Orthopäden.

 

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