Herzvorsorge mit Dr. Ulrike Heide Neumayer, Kardiologin im ST. JOSEF Gesundheitszentrum
Herzkreislauferkrankungen sind mittlerweile die häufigste Todesursache in Europa und nehmen mit steigendem Alter zu. Männer sind früher betroffen, Frauen meistens erst ab den Wechseljahren. Heute am 29. September ist Weltherztag - ein Tag, um das Bewusstsein für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schärfen und präventive Maßnahmen zu fördern.
Was bieten Sie im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran - Bozen an?
Unser Angebot lässt sich in 3 Bereiche unterteilen: Herzvorsorge – Abklärung von Beschwerden oder Auffälligkeiten – Nachsorge. Die Risikofaktoren, die Herzbeschwerden begünstigen, sind Bluthochdruck, hohe Blutfette, Diabetes, Rauchen, Bewegungsmangel und starkes Übergewicht. Durch frühzeitige Behandlung der Risikofaktoren kann das Entstehen der Erkrankung im Idealfall verhindert, aber in jedem Fall kann der Verlauf positiv beeinflusst werden.
Aus welchen Gründen können Patienten zur Abklärung zu Ihnen kommen?
Kardiale Beschwerden wie Brustschmerzen oder Luftnot unter Belastung oder auch Herzrhythmusstörungen können durch eine ausführliche kardiologische Anamnese und Untersuchung mit EKG, Herzultraschall und eventuell Belastungs-EKG diagnostisch eingeordnet werden.
Welche Rolle spielt die körperliche Aktivität für die Herzgesundheit im Alter?
Im Alter besteht die Gefahr, dass Muskelmasse abgebaut wird. Dies erhöht das Risiko von Stürzen und Verletzungen und eine Gewichtszunahme wird begünstigt. Deshalb ist es besonders ab 65 Jahren wichtig, körperlich aktiv zu bleiben. Ideal ist eine Kombination aus Ausdauerbelatung, Krafttraining zur Stärkung der einzelnen Muskelpartien und Übungen zum Erhalt der Beweglichkeit der Gelenke.
Welche Lebensmittel sollten vermieden werden?
Zu den Hauptmahlzeiten sollten frisches Gemüse und/ oder Salate den größeren Teil des Tellers einnehmen, ergänzt durch kleinere Mengen kohlenhydrathaltiger Lebensmittel (Reis, Kartoffel usw.) und Einweißlieferanten (Eier, Fisch usw.). Beim Getreide sollten Vollkornprodukte bevorzugt werden, als Fette hochwertige pflanzliche Öle (wie zum Beispiel Olivenöl). Der Konsum von Zucker und Alkohol sollte minimiert werden. Der Verzehr von Obst ist aufgrund des Fruchtzuckergehalts ebenfalls nur in Maßen empfohlen.
Und schließlich, welche Patienten betrifft die Herz-Nachsorge?
Eine regelmäßige Nachsorge ist für alle Patienten zu empfehlen, die eine Herzerkrankung haben: alle, die einen Herzinfarkt gehabt und/oder Herz-Stents bekommen haben; alle, die am Herzen operiert wurden; diejenigen, bei denen ein Herzklappenfehler festgestellt wurde, der (noch) nicht operiert werden musste; und alle, bei denen eine Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen diagnostiziert wurden.
Wie und wie oft sollte die Nachsorge erfolgen?
Das ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Je nach Erkrankung und klinischem Bild wird jedem Patienten ein individueller Nachsorgeplan empfohlen. Bei veränderter klinischer Situation und neuen Beschwerden sollte natürlich immer eine vorzeitige Kontrolle erfolgen.
Vielen Dank, Frau Dr. Neumayer, noch eine abschließende Frage: Warum haben Sie sich für eine Tätigkeit im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran-Bozen entschieden?
Ich schätze hier besonders die helle, freundliche Atmosphäre. Grundlegend wichtig ist mir, dass ich mir ausreichend Zeit für jeden Patienten nehmen und, soweit möglich, die benötigten Untersuchungen direkt durchführen kann. Und nicht zuletzt, dass wie ein Team aus Kollegen verschiedener Fachrichtungen sind, mit denen man komplexere Probleme auf kurzem Wege besprechen kann.
ST. JOSEF Gesundheitszentrum
Dr. Ulrike Heide Neumayer, Fachärztin der Kardiologie
Meran, Franz-Innerhofer-Str. 2/4, T 0473 864 333
Bozen, Brennerstraße 2D, T 0471 1 555 000