Zur Fastenzeit mit Ernährungswissenschaftler Gert Königsrainer M.Sc: über das richtige Fasten, den Jojo-Effekt und "Kleinvieh, das Mist macht"

Fasten definiert sich aus dem Verzicht auf Nahrungsmittel für eine begrenzte Zeit. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht kann strenges Fasten und jegliche extreme Reduktion der Kalorienzufuhr nicht empfohlen werden.

Prinzipiell ist die Auseinandersetzung mit der 'Ist-Situation' des Körpers begrüßenswert. So lässt sich ableiten, ob eine Notwendigkeit oder der Wunsch zur Änderung zum Besseren besteht. Somit kann eine Fastenkur als Trigger fungieren und durch die erwähnte Selbstreflexion als Intention zur Reduktion und der Auseinandersetzung mit qualitativen und quantitativen Inhalten der Nahrung führen. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht kann strenges Fasten und jegliche extreme Reduktion der Kalorienzufuhr nicht empfohlen werden. Der einzige Sinn: Häufig kann dadurch eine nachhaltige Änderung des Lebensstiles und der Ernährung eingeleitet werden.

Modernes Ernährungsmanagement befasst sich mit der dauerhaften Veränderung als Lebensstilintervention, und zwar von Anfang an. Somit sollten Veränderungen in Bezug auf die Menge der Nahrung, die Auswahl der Speisen und des Bewegungsverhaltens so gewählt werden, dass diese 'gelebt' und somit dauerhaft gehalten werden können.

Kleine Veränderung - Großer Effekt: Oft sind es kleine Stellschrauben welche verändert werden müssten um langfristig Erfolg zu haben. Dabei verhält es ich beim Etablieren eines adäquaten 'Bewegungsverhaltens' ähnlich wie bei qualitativen und quantitativen Verbesserungen des Ernährungsverhalten. In Zusammenhang mit der Dosis und dem Umgang damit ist es ein Trick sich nicht zu viel 'wegzunehmen' bzw. sich nicht zu viel zu entsagen. Auf diese Weise kann dauerhaft eine neue positive Gewohnheit initiiert, etabliert- und der gefürchtete JOJO Effekt verhindert werden.

Ein guter Kompromiss kann temporäres intermittierendes Fasten darstellen, dadurch kann auf einem gemäßigten Weg eine Veränderung des Ernährungsverhaltens initiiert werden.

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Gert Königsrainer M.Sc, Ernährungswissenschaftler
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