Die Keramikkünstlerin Veronika Thurin und die Kunsttherapeutin Irmgard Karbacher betreuen und begleiten die Senior*innen fachkundig. Über die Monate entstehen viele bemerkenswerte Objekte, die die Senior*innen mit viel Freude gestalten haben. Veronika Thurin wird im Anschluss alle Arbeiten in ihrer Werkstatt glasieren und brennen.
Veronika Thurin ist Keramikerin und Kunsttherapeutin. Sie studierte an den Kunsthochschulen Wien, Linz und Faenza das Fach Keramik. Seit 1993 hat sie ein eigenes Keramikatelier in Bozen. Neben der intensiven Arbeit mit Ton (Ausstellungen, Gebrauchsgegenstände, Kachelöfen usw.) arbeitet Veronika Thurin auch im sozialen und kunsttherapeutischen Bereich, so u.a. in der „Akademie für Kreatives Gestalten“, in der „Gräfin Lene Thun Stiftung“ oder beim CIRS Bozen. Ton ist ihre Leidenschaft und ihre Passion.
Irmgard Karbacher ist Kunsttherapeutin, die ihre Ausbildung in Zürich absolvierte. Sie hat über dreißig Jahre als Kleinkindpädagogin gearbeitet und unter anderem die „Akademie für kreatives Gestalten - Kind und Kunst“ gegründet und zehn Jahre lang geleitet. Bei der „Akademie für kreatives Gestalten“ hat sie Veronika Thurin kennen und schätzen gelernt.
Warum gerade Keramik?
Tonerde ist ein natürliches Material, das der Haut nicht schadet. Es ermöglicht unmittelbare taktile Erfahrungen, die besonders im fortschreitenden Alter wichtig sind, weil sie die taktile Wahrnehmung unterstützen. Das Formen mit Ton ist nicht geschlechtsspezifisch festgelegt, es braucht kein Vorwissen, besondere Erfahrung oder spezielle Fertigkeiten. Alle können dies ausprobieren und ihre Fertigkeiten üben oder entdecken. Ton bietet die Möglichkeit, im Modellieren ganz persönliche Ausdrucksformen zu finden. Die Keramikarbeiten sind nicht alltäglich, die Objekte erstaunen sowohl die oder den Arbeitende*n als auch die oder den Beobachter*in und lösen damit Kommunikation und Beachtung aus.
Warum Kreativität?
Kreativität ist die wichtigste menschliche Ressource. Ohne Kreativität gäbe es keinen Fortschritt und es würde immer das gleiche Muster wiederholt. Kreativität hat keine Altersgrenze, sie macht Jung und Alt Freude und förderte mehrere Aspekte:
• Gesundheit: Kreativität fördert die Gesundheit. Das kann helfen, Krankheiten zu überwinden und sogar Schmerzen zu lindern. Sie verbessert das Selbstgefühl und das Wohlbefinden. Kreativität ist in jedem Alter eine Bereicherung.
• Sozialer Aspekt: die Interaktion mit anderen Personen während der gemeinsamen Tätigkeit wirkt sich auf das Wohlbefinden aus.
• Selbstwirksamkeit: die Senior*innen erleben sich selbst als wirksam und können daraus Wertschätzung und Selbstbewusstsein gewinnen.
• Feinmotorik: der Kontakt mit den Qualitäten der verschiedenen Materialien ermöglicht die Übung der Feinmotorik und die taktile Sinneswahrnehmung.
In der zweiten Fortsetzung der Keramikwerkstatt im Winter 2022 haben die Senior*innen im ST. JOSEF Meran ihre eigene Krippe geschaffen.