Gerade bei neu aufgetretenen oder deutlich in der Intensität oder Art veränderten Kopfschmerzen ist eine zeitnahe fachärztliche Untersuchung empfohlen. Dadurch können mögliche Hinweise für eine (mit ca. 5% aller Kopfschmerzen seltene, jedoch potenziell lebensbedrohliche) sekundäre Ursache der Kopfschmerzen gefunden werden. In diesem Fall muss eine weiterführende Diagnostik und Therapie erfolgen. Viel häufiger sind mit ca. 95% der Fälle die so genannten primären Kopfschmerzen, wo der Kopfschmerz selbst die Erkrankung darstellt. Dabei ist eine genaue Zuordnung der Kopfschmerzen notwendig, um trotz der Kopfschmerzerkrankung ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität zurückzugewinnen bzw. zu erhalten.
In der aktuellen internationalen Klassifikation der Kopfschmerzen (ICHD-3) sind über 300 verschiedene Kopfschmerzdiagnosen angeführt, deren Therapie sich zum Teil deutlich voneinander unterscheidet. Gerade bei selteneren Erkrankungen wie z.B. der Trigeminusneuralgie ist es zudem wichtig, unnötige invasive Behandlungen bei mutmaßlichem Schmerzursprung im Zahn-/Kieferbereich zu vermeiden.
Eine große Belastung stellt die Migräne dar, vor allem (aber nicht nur) für Frauen vor der Menopause. In der weltweit durchgeführten Studie zur Krankheitslast durch verschiedene Erkrankungen auf Bevölkerungsebene („Global Burden of Disease Study“) liegt die Migräne an zweiter Stelle bezüglich verloren gegangener gesunder Lebenszeit (bei jungen Frauen sogar an erster Stelle). Auswirkungen zeigen sich durch verminderte Leistungsfähigkeit sowohl im Arbeitsleben als auch privat durch Reduktion der Sozialkontakte und Einschränkungen der Freizeitaktivitäten. Erschwerend kommt hinzu, dass Kopfschmerzen und ganz besonders die Migräne häufig unterdiagnostiziert und somit auch nicht adäquat behandelt werden – gerade von Migränepatientinnen mit familiärer Belastung werden regelmäßig auftretende Kopfschmerzen als etwas “Normales” hingenommen. Weltweit werden deshalb große Anstrengungen unternommen, um die Behandlung der Kopfschmerzpatient*innen zu verbessern.
Dr. med. univ. Hannes Tischler: "Durch meine langjährige Tätigkeit in der Kopfschmerzambulanz der Universitätsklinik Innsbruck sowie im Krankenhaus Meran konnte ich viel Expertise mit den verschiedensten Therapieoptionen (Medikamente aber auch nicht pharmakologische Therapien) sammeln und werde diese Erfahrungen gerne im persönlichen Gespräch im ST. JOSEF Gesundheitszentrum Meran weitergeben."