Etwa die Hälfte aller Frauen wird im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Harnwegsinfektion leiden. Fast ein Fünftel dieser Frauen wird eine zweite Infektion erleben, und bei etwa einem Drittel davon wird es sogar zu einem dritten Vorfall kommen. Eine Harnwegsinfektion gilt als wiederkehrend, wenn innerhalb von zwölf Monaten mehr als drei symptomatische Episoden auftreten.
Gründe dafür sind unter anderem die kurze Harnröhre der Frau sowie die anatomische Nähe des Harnröhrenausgangs zum After.
Eine untere Harnwegsinfektion liegt vor, wenn die Symptome auf den unteren Harntrakt beschränkt sind. Typische Symptome sind dabei akute Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen mit geringen Harnmengen sowie gelegentliche Unterbauchschmerzen und in einigen Fällen auch Blutungen. Die beschriebenen Symptome ermöglichen in der Regel eine präzise Diagnose eines unkomplizierten Harnwegsinfekts. Zur Bestätigung ist jedoch eine Urinuntersuchung ratsam. Bei Frauen, die zusätzlich unter vaginalem Juckreiz oder Ausfluss leiden, sollte eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden.
Ein oberer Harnwegsinfekt (Pyelonephritis) wird vermutet, wenn zusätzlich zu den akuten Symptomen Flankenschmerzen, klopfschmerzhafte Empfindlichkeit im Bereich der Nieren und Fieber (über 38 Grad Celsius) auftreten. In diesem Fall soll unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Urologen sind auch bei Frauen spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von Harnwegsinfektionen, Problemen mit der Blase sowie Harninkontinenz.
Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Harnwegsinfektionen
- Vermeiden Sie Unterkühlungen im Unterlaib
- Eine übertriebene Intimhygiene schädigt das schützende Milieu der Laktobazillen;
- Stärken Sie die Immunabwehr durch eine gesunde Lebensweise, einschließlich regelmäßiger sportlicher Betätigung und Stressabbau;
- Trinken Sie mindestens 1,5 Liter pro Tag;
Dieser Beitrag wurde am 26. und am 27.04.2024 im Radio Grüne Welle ausgestrahlt.
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ST. JOSEF Gesundheitszentrum
Dr. med. univ. Egmond Jenny Facharzt für Urologie und Andrologie
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